Marihuana ist noch heute als Droge verrufen, obwohl es auch zu medizinischen Behandlungen eingesetzt wird, und das teilweise sehr erfolgreich. Cannabis hilft beispielsweise den Krebspatienten, mit den Nebenwirkungen von Bestrahlung und Chemotherapie besser zurecht zu kommen, Schmerzpatienten nehmen Hanf als Schmerzmittel und MS-Patienten verwenden die berauschende Pflanze, um die Muskelkrämpfe zu lindern. Die Liste könnte noch sehr viel weiter fortgeführt werden. Trotzdem müssen Patienten in der Bundesrepublik für den Eigenanbau von Hanf den Cannabis Samen zunächst im Internet bestellen.
Die Bestandteile
Insbesondere ist es einer Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern an der Universität von Mississippi zu verdanken, dass bis heute mehr als 100 Cannabinoide nachgewiesen wurde. Viele von diesen Cannabinoiden stellen Analyseartefakte dar oder sind lediglich in Spuren von der Pflanze hergestellt worden. In den meisten Fällen kommt in einer Hanfpflanze nur ein geringer Anteil von Cannabinoiden in einer pharmakologisch relevanten Konzentration vor.
THC
Tetrahydrocannabinol, das THC, ist das in der Pflanze auf natürliche Art vorkommende (+) -trans-Isomer des Delta-9-THC, auch unter dem Namen Dronabinol bekannt. Hierzu zählen insgesamt 9 Cannabinoide. In der Hanfpflanze kommen vor allem zwei Delta-9-THC-Säuren vor, die bei Hitze in das phenolische Delta-9-THC umgewandelt werden. Dies verursacht die bekannte berauschende Wirkung von Cannabis und ist auch für die anderen medizinisch Interessanten Wirkungen verantwortlich, wie beispielsweise die Linderung von Schmerzen, die Muskulaturentspannung sowie die Steigerung des Appetits.
Cannabidol
Cannabidol, kurz auch CBD genannt, ist das am Häufigsten vorkommende Cannabinoid im Faserhanf, das in Deutschland ausschließlich mit einer entsprechenden Genehmigung angebaut werden darf. In Drogencannabissorten kommt es nach THC das zweithäufigste Cannabinoid. CBD verursacht keine berauschende Wirkung, sondern es vermindert die THC-Wirkungen wie eine erhöhte Herzfrequenz sowie Zunahme des Appetits. Die bekanntesten Wirkungen von Cannabidol sind beispielsweise die Reduzierung von Angst sowie eine Entzündungshemmung.
Terpene
Terpene sind ätherische Öle und sind mit nahezu 15.000 Vertretern die größte Gruppe von chemischen Substanzen in Pflanzen. Die Terpene sind für den Geruch von Marihuana sowie für den Geruch der verschiedenen Sorten von Hanf verantwortlich. Weit verbreitet sind zum Beispiel Limonen, Myrcen, Pinen, Eucalyptol, Alpha- Terpineol und Beta-Caryophyllen. Sie können sowohl sedierend als auch aufputschend wirken, Ängste minimieren oder haben eine entzündungshemmende Wirkung. Alle im Hanf vorkommenden Terpene können auch in anderen Pflanzen vorkommen.